Seit Januar 2019 wird das functiomed Team durch Dr. med. Manuel Haag verstärkt. Wir wollten wissen warum er Schulter- und Knie-Spezialist geworden ist und wie er eine Bereicherung für unsere Patienten darstellt.
Was war Ihre Motivation sich der functiomed anzuschliessen?
functiomed ist berühmt für seinen funktionellen Ansatz bei orthopädischen Problemen auf aller höchstem Niveau. Genau dieses enorme Know-how für perfektionierte konservative Therapiemöglichkeiten, ist für mich der Beweggrund. Es sollte eigentlich für alle orthopädischen Chirurgen selbstverständlich sein, immer auszuloten was durch nicht operative Behandlungsmethoden erreichbar ist. Mein Anspruch ist das definitiv und ich kann mir kein besseres Umfeld als functiomed dafür vorstellen. Es ist mir Ehre und Freude zugleich, ein Teil dieses aussergewöhnlichen Teams zu sein.
Sie rekonstruieren Gelenke chirurgisch, wie sehen Sie das im Einklang mit functiomed?
Das wunderbare in der Medizin ist, dass sich die unterschiedlichen Systeme oft optimal ergänzen. Das gilt auch bei orthopädischen Problemstellungen. Eine funktionelle Störung lässt sich niemals chirurgisch behandeln. Hier ist die Osteopathie unendlich weit voraus. Zur gezielten Kräftigung und Einstudieren von physiologischen Bewegungsabläufen ist die Physiotherapie das richtige Werkzeug. Die orthopädische Chirurgie spielt ihre Stärke aus, wenn ausgedehnte Strukturschäden vorliegen. Dann kann nur die Rekonstruktion wieder die Voraussetzung schaffen, dass anschliessend mit Osteopathie und Physiotherapie ein optimales Ergebnis erzielt werden kann. Meine speziellen Fähigkeiten sind somit eine Erweiterung und kein Widerspruch zur funktionellen Medizin. Bei functiomed können wir die Stärken der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zum maximalen Vorteil der Patienten zusammenführen.
Herr Haag, Sie waren Oberarzt im universitären Lehrkrankenhaus in Luxembourg mit den Schwerpunkten Schulter und Knie. Was waren die anderen wichtigen Stationen in Ihrem bisherigen Berufsleben?
Meine Aus- und Weiterbildung habe ich in Deutschland, Schweiz, Frankreich und Luxembourg an weltweit profilierten Fachkliniken genossen. Zwei Jahre war ich in der renommierten Clinique d’Eich in Luxembourg Oberarzt für Orthopädie und Sportorthopädie. Anschliessend wurde ich 2012 Mitgründer und ein Hauptoperateur im GelenkCentrum30, eine auf minimalinvasive und arthroskopische Sportorthopädie spezialisierte Klinik bei Stuttgart. Parallel war ich Operateur in dem zertifizierten Prothesenzentrum vom Klinikum Bethesda und ausbildender Arzt für minimalinvasive Schulterarthroskopie im Rahmen eines Hospitationszentrum. Mit jährlich circa 5000 Schulter- und Kniepatienten sowie 400 Schulter- und Knie- Eingriffen habe ich eine große Erfahrung als „high volume“ Operateur und viel klinisches Gefühl für diese Gelenke entwickelt. 2018 bin ich zurück in die Schweiz gekommen.
Sie haben sich auf Schulter und Knie spezialisiert. Wieso gerade diese beiden Gelenke?
Diese Entscheidung viel sehr früh in meinem medizinischen Leben. Mein Studium habe ich grösstenteils an der Universität München absolviert. Ich habe in dieser Zeit semiprofessionel Sportakrobatik betrieben und täglich am Olympiastützpunkt trainiert. Meistens werden wir durch private Interessen am Besten in der beruflichen Spezialisierung. Die Schulter- und das Kniegelenk stehen im Vordergrund der Sportorthopädie. Für mich wurden sie vom ersten Tag an, durch meinen Leistungssporthintergrund, vollkommen natürlich seit 2003 zu meinem beruflichen Lebensschwerpunkt.
Sind Sie noch immer Sportakrobat?
Nein. Ich komme eigentlich aus dem Klettersport und habe auch Jahre lang Capoeira, einen brasilianischen Kampfsport, intensiv ausgeführt. Jetzt bin ich wieder im Klettersport aktiv und gehe Surfen bzw. Wellenreiten in meinen Urlauben.
Mit welchen Verletzungen im Schulter- und Knie-Bereich haben Sie eine besondere Expertise?
Ich bin seit vielen Jahren beruflich spezialisiert auf diese zwei Gelenke und habe mit sehr unterschiedlichen Verletzungsmuster zu tun gehabt. Von Sportverletzungen in allen Altersgruppen bis zu fortgeschrittenen Abnutzungserscheinungen und Arthrose. An der Schulter sind sicherlich die Rotatorenmanschettenruptur und die Instabilität im Fokus. Bezüglich dem Knie stehen sämtliche Bandverletzungen, Knorpelschäden und die Menisken im Vordergrund. Bei Arthrose sind Gelenkerhaltung durch Achsumstellungen, Teilprothesen sowie der komplette Gelenkersatz Teil meines Repetoirs. Ich verfüge über ein grosses operatives Spektrum dieser beiden Gelenke mit vielen Jahren Erfahrung. Durch meinen internationalen Werdegang habe ich von sehr unterschiedlichen Behandlungsphilosophien profitiert.
Was dürfen die Patienten von Ihnen erwarten?
In erster Linie eine tiefgründige Abklärung. Mir ist sehr wichtig, die individuellen Lebensumstände und Bedürfnisse der Patienten zu berücksichtigen. Nur so kann, in einem zweiten Schritt die optimale Behandlungsstrategie im Einklang mit dem Patienten definiert und erfolgreich umgesetzt werden. Empfehle ich eine Operation, dann wird das immer im Rahmen einer Teamrunde diskutiert. Das Mitentscheidungsrecht der Therapeuten und konservativen Kollegen ist ein Alleinstellungsmerkmal der Functiomed. Der höchst ethische Umgang mit Operationsindikationen ist ein zentrales Thema hier. So kann, mit dem Wissen über Grenzen- und Möglichkeiten aller sinnvollen Behandlungsstrategien, die Entscheidung optimal getroffen werden.
Herzlich Willkommen in functiomed. Wir freuen uns sehr auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit!
Weitere Informationen finden sie im Bereich Orthopädie | Traumatologie.